So wirst du fotogen(er)

Neulich habe ich eine kleine Umfrage unter meinen Instagram-Followerinnen gemacht. Und herausgekommen ist dass mehr als 85% von sich behaupten, dass sie unfotogen sind. Jetzt beschäftige ich mich als Portraitfotograf halt schon seit über 20 Jahren damit, Menschen zu fotografieren. Und auch wenn es meiner Meinung nacht kein foto-GEN gibt, ist es schon so: manche Menschen sind leichter zu fotografieren als andere. Und trotzdem habe ich noch niemanden vor meiner Kamera gehabt wo ich mir dachte: da bringe ich kein Ergebnis zusammen. Es ist nunmal so dass gute Portraitfotografinnen (hüstel) lernen, wie man von JEDER Person gute Fotos machen kann.

Was unterscheidet jetzt Menschen, die leicht zu fotografieren sind von Menschen, wo das schwieriger ist, und was kannst DU daraus lernen?

Ich glaube es ist so: Menschen, die man als “fotogen” bezeichnet, tun sich leicht vor der Kamera, haben keine Angst davor, fotografiert zu werden, und wissen - instinktiv oder weil sie es gelernt haben - wie sie sich vor der Kamera verhalten können. Da ist jetzt nichts drinnen was sich nicht ändern lässt wenn du noch nicht dort bist.

Also: Das erste, woran du sofort arbeiten kannst, sind deine Gedanken, wenn eine Kamera auf dich gerichtet ist. Wenn du dir denkst: Ich kann das nicht, ich werde mir sowieso nicht gefallen, ich mag am liebsten weglaufen … dann hält die Kamera genau das fest. Wenn du es jedoch schaffst zu sagen: Ich bin jetzt einfach mal hier vor der Kamera, lass mich auf den Prozess ein, bin positiv, neugierig, und schau was passiert … dann ist das eine ganz neue Basis von der man wegarbeiten kann.

Sobald du das geschafft hast kannst du dann an deinem Auftreten, an deiner Haltung und deinem Blick arbeiten. Du möchstes selbstbewusst, selbstsicher auf deinen Fotos ausschauen? Dann stell dich mal kurz hin und stell dir folgende Situation vor: Du stehst mit einer Freundin Samstag vormittag am Markt. Die Sonne schein, ihr unterhaltet euch. Du musst dich ein bisschen drauf konzentrieren, was sie sagt.

Was passiert? Erstens hörst du mal kurz auf drüber nachzudenken ob du eh grad gut ausschaust. Du bist jetzt einfach mal da. Und dann lehnst du dich auf deine Freundin zu um besser zu hören und dein Blick ist auch noch ein bisschen konzentriert weil du versuchst zuzuhören. Und jetzt stell dir vor deine Freundin erzählt dir etwas lustiges und ihr müsst beide aus tiefstem Herzen Lachen. Und jetzt stell dir vor du wärst die ganze Zeit aus der Perspektive deiner Freundin fotografiert worden ohne es zu merken. Glaubst du du würdest dir auf den Fotos gefallen? Ich glaube schon. Und siehst, du, das heißt du könntest das prinzipiell. Nur in dem Moment wo du zu viel drüber nachdenkst nicht mehr. Aber weißt du was? Das geht weg mit Übung. Viel Übung. Mein Tipp: fotografier dich selbst. Viel und oft. Und denk nicht drüber nach wieviele Fotos du machen musst bis ein gutes dabei ist. Mach soviele du brauchst bis dir eines gefällt. Und lösch die anderen. Mach ich nicht anders. Das ist ganz normal.

Wirst du es versuchen?

Und wenn du Hilfe dabei brauchst hab ich hier etwas für dich das dir die ersten Schritte erleichtern wird.

Alles liebe, Konstantin.

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Marie - (UN)PERFEKT Session #13